Packaging Valley richtet Virtual Reality Center für Verpackungsmaschinenbau ein

700.000 Euro kostet das Center, 200.000 Euro stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Mit der neuen Technologie soll die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gesichert werden.

ADINA MÖLLER |

Das Packaging Valley hat als Kompetenznetzwerk für den Verpackungsmaschinenbau rund um Kocher und Jagst die Zukunft im Blick: „Die Methoden des virtuellen Engineering sind eine Schlüsseltechnologie für die Wettbewerbsfähigkeit im Sondermaschinenbau. Insbesondere im Bereich der Verpackungsmaschinen werden Themen wie virtuelles Design, digitale Mock-ups oder Prozessautomation mittels Virtual Reality als bedeutsam für den Ausbau der Wettbewerbsposition betrachtet“, erklärt Kurt Engel, Managing Director des Packaging Valleys.

Daher richtet der Verein in den Räumen des Technologiezentrums Schwäbisch Hall ein Virtual Reality- und Innovationscenter (VR-Center) für den Verpackungsmaschinenbau ein, das ab Dezember betrieben werden kann. Aufbauend auf konzeptionellen und inhaltlichen Grundlagen, die durch das Virtual Dimension Center Fellbach (VDC) erarbeitet wurden, können im VR-Centrum Maschinen dreidimensional realistisch dargestellt und erlebt werden. So können neue Projekte schon früh mit Kunden besprochen werden oder Änderungswünsche bereits in der Planungsphase in die Konstruktion eingebracht werden. Aber auch für Schulungszwecke, Projektarbeit und Workshops steht das Center zur Verfügung.

Teil der Initiative 4.0

Als Gemeinschaftsprojekt von Mitgliedsunternehmen und dem Packaging Valley ist das Center Teil der Initiative 4.0 im Verpackungsmaschinenbau und wird den mehr als 40 Mitgliedsunternehmen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. „Auch andere interessierte Unternehmen und Nicht-Mitglieder haben Zugang“, betont Engel.

Rund 700.000 Euro werden in das Innovationscenter investiert. Das Budget wird von einer Gruppe der Trägerunternehmen aus dem Kreis der Mitgliedsbetriebe des Vereins gestellt und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg fördert das Projekt mit 200.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. „Das VR-Center wird der Steigerung der Innovationskraft der regionalen Verpackungsmaschinenindustrie dienen und eröffnet den Unternehmen neue Chancen, an der Entwicklung der Produktionstechnik partizipieren zu können“, zeigte sich Ministerialdirektor Guido Rebstock bei der Übergabe des Förderbescheids am Montag überzeugt.

Hans Bühler, Vorsitzender des Packaging Valleys und Geschäftsführer der Optima Group, ist dankbar für die Förderung. Denn: „Den Großteil der rund 40 Mitgliedsunternehmen im Packaging Valley bilden kleine und mittelständische Unternehmen. Alleine hätten wir die hohen Investitionssummen nicht stemmen können.“ Und weiter: „Dank des VR-Center ist das Prinzip ,Erst probieren, dann produzieren‘ in den heimischen Betrieben künftig noch leichter umzusetzen – damit schonen sie Ressourcen und bleiben wettbewerbsfähig.“

Vorteile von Virtual Reality im Sondermaschinenbau

Design Schon vor dem Bau eines Prototyps kann in enger Abstimmung zwischen Konstruktion und Kunde eine optimale Anlage entwickelt werden. Im Vertrieb lassen sich mit Hilfe der Visualisierungen frühzeitig Alternativen durchspielen.

Mock-ups Bei größeren Maschinen ist es üblich, aufwendige Holzmodelle zu bauen, um die Maschine dem Kunden möglichst greifbar zu präsentieren und Fehlkonstruktionen auszuschließen. VR soll diese Mock-ups überflüssig machen – das spart Zeit und Ressourcen.

Prozesssimulation Durch die Simulation von Vorgängen und Prozessen können Abläufe schon vor Fertigstellung der Maschine getestet werden. Mängel werden früh erkannt.

Schulung Die Darstellung in 3D-Modellen ermöglicht praxisnahe Schulungen ohne dass die Arbeit in der Produktion beeinträchtigt wird.

SWP

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