Was das Packaging Valley mit Eric Clapton zu tun hat? Hier ein interessanter Beitrag.

Der Mitbewerb als Partner: Eric Clapton als Vorbild für Kooperationen
Von Christian Kalkbrenner

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Der Mitbewerb als Partner: Eric Clapton als Vorbild für Kooperationen
Von Christian Kalkbrenner

Der Mitbewerb als PartnerEric Clapton als Vorbild für KooperationenVon Christian KalkbrennerMit dem Crossroads Guitar Festival hat Eric Clapton ein Vorzeigeprojekt für das Marketing des Blues und des Bluesrock geschaffen, dessen Leitgedanke „Kooperation statt Konkurrenzdenken“ sich auch auf die Wirtschaft übertragen lässt.Dass Kooperationen zwischen Wettbewerbern in bestimmten Feldern geschäftlich von Nutzen sein können, zeigt auch das Beispiel der Vereinigung „Packaging Valley“. Ihr Motto: „Gebündelte Kompetenz im Verpackungsmaschinenbau“. (Bild: Screenshot-Ausschnitt von www.packaging-valley.com/de)Der heute 65-jährige Eric Clapton blickt auf eine fast 50-jährige Karriere zurück. Als Engländer hat er den amerikanischen Blues in leicht verdaulicher Form nach Europa gebracht und auf diese Weise Generationen von Musikern den Nährboden geliefert, auf dem sie ihre musikalischen Innovationen aufsetzen konnten.

Nun bestellt er mit visionärer Strategie sein Erbe und veranstaltet alle drei Jahre das Crossroads Guitar Festival. Zu diesem Open Air-Konzert lädt er Blues-, Bluesrock- und Rockmusiker aus aller Welt ein. Generationenübergreifend treffen dort musikalische Urgesteine jenseits der 80 Jahre auf den 20-jährigen Nachwuchs und spielen miteinander. Die alten Vorbilder geben dabei ihren Spirit weiter und lassen die Spielfreude der Jungen wie einen Jungbrunnen auf sich wirken.

Doch neben dem Event der musikalischen Spitzenklasse ist Crossroads auch ein Vorzeigeprojekt für die Entwicklung gewinnbringender Kooperationen.

In Kooperationen mehr erreichen

Der Crossroads-Grundgedanke ist einfach: „Lasst uns gemeinsam für unsere Kunden regelmäßig etwas veranstalten, das ein festes Ritual werden kann.“ Auf ähnlichen Kooperationen basieren Weihnachtsmärkte und verkaufsoffene Sonntage. Auch hier arbeiten Wettbewerber zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen.

Doch das Crossroads Festival geht noch einen Schritt weiter: Jeder kann durch die Anwesenheit des anderen profitieren. Und dieser Grundgedanke von Kooperationen zielt besonders auf den Zeitraum nach der Veranstaltung ab. Wer sich die CD oder DVD des Festivals kauft, hört zwangsläufig auch die Musik anderer Teilnehmer. So kann jede teilnehmende Band ihren Kundenkreis mit dieser Veranstaltung erweitern.

Das Crossroads Festival ist bereits nach dem dritten Event auf dem Weg zur kultigen Marke. Die Liebhaber des Genres wissen, dass sie bei diesem Festival einen exzellenten Querschnitt zum aktuellen Stand der Musik erhalten. So stellt er die Musik auf eine breite Basis, die sie benötigt, um weiterzuleben.

Was Unternehmensentscheider von Clapton lernen können

Als Unternehmenslenker können Sie von Claptons Konzept profitieren, indem Sie für sich folgende Fragen ableiten: Was ist die Message Ihrer Branche, Ihres Produktes oder Ihrer Problemlösung, die es wert ist, wie eine Fackel an die nächste Generation weitergegeben zu werden? Können Sie sich dafür genauso begeistern wie Clapton für seinen Musikstil? Welche Kooperationen könnten mit dem Mitbewerb auf die Beine gestellt werden?

An Claptons Crossroads-Konzept stechen drei Eigenschaften besonders hervor:

1. einer muss den Initiator machen;
2. die übergeordnete Idee braucht Leuchtkraft;
3. das Gemeinsame dominiert das Einzelne.

Wenn diese drei Punkte zusammentreffen, werden die Kräfte gebündelt und erregt das Anliegen mehr Aufmerksamkeit. Doch wie lässt sich dieses Crossroads-Konzept auf Kooperationen praktisch übertragen und umsetzen? Einige Beispiele erläutern die Anwendung:

Einzelhandel: Bestimmte Einzelhändler innerhalb eines Ortes könnten regelmäßig in Kooperationen zusammenarbeiten: Sie könnten Produkte der anderen Händler bei sich ausstellen und einen gemeinsamen Newsletter für alle Kunden herausbringen. Es wäre möglich, auf Facebook und im Internet eine gemeinsame Einkaufs-Community anzubieten. Sie könnten gemeinsam PR betreiben und Aktionstage durchführen.
Hersteller oder Dienstleister: Viele Unternehmen profitieren im B2B-Bereich vom Erfolg ihrer Kunden. Unter dem Motto „we make you better“ könnten sie Kooperationen bilden und Leistungspakete zusammenstellen, die ihren Kunden helfen, deren Performance zu verbessern. Denkbar wäre dies beispielsweise für Handwerksunternehmen, Fachhändler oder die Gastronomie.
Automobilindustrie: In der Automobilindustrie ließe sich die Entwicklung bestimmter Projekte in Kooperationen schneller vorantreiben z.B. bei der aktuellen Energieversorgungs- und Antriebsthematik.
Druckindustrie: Wenn sich die verantwortlichen Druckereibesitzer überregional in der Vermarktung und Produktion zusammenschließen würden und bereit wären, Kapazitäten zu drosseln, könnte so manche kränkelnde Druckerei betriebswirtschaftlich wieder erstarken.

Vereinzelte Kooperationen existieren bereits

Die Anregungen für gewinnbringende Kooperationen lassen sich mit ein wenig Phantasie beliebig erweitern. In der Praxis gibt es vereinzelt Initiativen wie den Zusammenschluss führender Mauerziegelhersteller unter dem Namen „Mein Ziegelhaus“, die den Tonziegel im Hausbau pushen wollen, oder die Vereinigung der Verpackungsmaschinenhersteller im Raum Schwäbisch Hall unter dem Namen „Packaging Valley“. Diese wollen international ihre gesamte Region als Synonym für exzellenten Verpackungsmaschinenbau promoten.

Leider sind solche Beispiele für Kooperationen immer noch rühmliche Ausnahmen. Von daher: Packen Sie es an!

www.perspektive-mittelstand.de

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Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden die gleichzeitige Verwendung
von weiblicher und männlicher Sprachform gewählt. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten
gleichermaßen für alle Geschlechter.